Ikaria in der Ägäis: Die Insel der Hundertjährigen. Auf der zu Griechenland gehörenden Insel „Ikaria“ in der Ägäis leben die ältesten Menschen Europas. Deshalb nennt man sie auch „Insel der Hundertjährigen“ oder auch „Insel der Alten“. Manche nennen sie auch „Insel der Unsterblichen“. In der Tat sind auf Ikaria viele Menschen 100 Jahre und älter.
Ikaria ist die Insel der Hundertjährigen
Die New York Times machte 2012 auf die griechische Insel Ikaria in der Ägäis mit einen Artikel mit der Headline „The Island Where People Forget to Die“ aufmerksam. Damit machte die Insel in der griechischen Ägäis international Schlagzeilen. Auf einmal rückte Ikaria auch in den Fokus von internationalen Gerontologen / Altersforschern und anderen Medizinern. Der Anteil der 90-Jährigen ist auf Ikaria 10x höher als im europäischen Durchschnitt. Dazu gibt es auf Ikaria weniger Krebserkrankungen, Herzinfarkte und Demenz als anderswo auf der Welt.
Einer der Gerontologen, der das Rätsel um das hohe Alter der Ikarioten gelöst haben will, war Christodoulos Stefanidis, ein bekannter Kardiologe aus Athen. Er befragte auf Ikaria 284 Männer zwischen 65 und 99 Jahren. Acht von zehn Befragten gaben an, regelmäßig noch sexuell aktiv zu sein. Neben dem Sex sei die Langlebigkeit der Ikarioten laut Stefanidis noch auf andere Faktoren zurückzuführen: Viel Bewegung, wenig Stress und eine gesunde Ernährung.
Die Ikarioten, wie die Einwohner Ikarias genannt werden, kennen offensichtlich das Geheimrezept für ein gesundes Altwerden. Dabei brauen die Ikarioten dort keinen geheimen Zaubertrank, sondern leben einfach gesund und harmonisch. Sie essen Gemüse und Früchte, Vollkorn und ihren Honig und trinken ihren einheimische Rotwein. Sie machen täglich Mittagschlaf, andere halten ein Schwätzchen mit den Nachbarn und andere machen lange und ausgedehnte Spaziergänge über die hügelige Landschaft der Insel. Eigentlich machen die Menschen auf Ikaria nicht unbedingt anderes, was man nicht auch auf anderen Inseln oder irgendwo in Süd-Europa macht. Aber auf Ikaria werden die Menschen älter als irgendwo anders in Europa.
Ikaria: Auch eine traumhafte Urlaubsinsel
Ikaria ist aber auch eine traumhaft schöne Urlaubsinsel. Besonders für Menschen und Urlauber, die schöne Strände, Ruhe und Natur pur suchen und denen Massentorismus ein Greul ist.
Ikaria zählt zu den „Südlichen Sporaden“ und verdankt seinen Namen Ikaros. Dem Ikaros, der mit selbstgebauten Flügeln ins Meer stürzte, weil er der Sonne zu nah kam, die das Wachs schmelzen ließ, dass die Flügel und Federn zusammenhielt. Ikaria liegt östlich von Mykonos und westlich von Samos. Mit 40 Kilometern Länge und 8 Kilometern Breite ist Ikaria alles andere als klein. Vom Massentourismus, der auf vielen anderen Inseln in Griechenland herrscht, blieb sie aber verschont. Vielleicht ist auch das ein Grund, wieso Ikaria die Insel der Hundertjährigen ist.
Die schönsten Strände Ikarias
Auf Ikaria gibt es wunderschöne, ruhige Strände mit kleinen Buchten, hellem Sandstrand und türkisfarbenem Wasser. Die schönsten Strände heißen Nas (er liegt an der Mündung des Flusses Chalaris), Livadi (bei Armenistis, hier kann man auch Wasserschildkröten beobachten), Mesachti (bei Gialiskari, der längste Strand von Ikaria) und Kambos. An der Südküste, bei Manganatis, gibt es noch einen ziemlich unbekannten Strand, an dem man beinahe alleine ist.
Besuch in Armenitis und Gialaskari
Auf dem Weg Richtung Meer lohnt ein Abstecher zu dem Inseldorf Armenistis im Nordwesten der Insek. Nichtmal 150 Menschen wohnen hier, trotzdem gibt es ein paar Pensionen und Hotels, viele Tavernen, in denen fangfrischer Fisch serviert wird. Weiter gibt es eine Bäckerei und gar eine Discothek. Das Inseldorf Gialiskari ist knapp genau so groß und noch ruhiger. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die weiß-blaue Kapelle, die auf einer felsigen Landzunge steht. Ikaria in der Ägäis: Die Insel der Hundertjährigen.
Heiße Quellen in Therma
Hauptort der Insel ist Agios Kirykos und befindet sich im Südosten der Insel und hat immerhin beachtliche 2.000 Einwohner. Hier kommen die Fähren an und hier sind ebenfalls die meisten Geschäfte und Unterkünfte. Erst am Abend, wenn es alle Einwohner in die Tavernas oder auf die Straßen treibt, erwacht der Ort zum Leben. Von Agios Kirykos lohnt ein Abstecher ins nahegelegene Dorf Therma mit seinen heißen Quellen, die gegen Arthrose, Rheuma und andere Krankheiten helfen (sollen). Auch die Ruinen der antiken Stadt „Drakanos“ sind einen Besuch wert. Etwas größer und als die Hafenstadt Ikarias von großer Wichtigkeit ist Evdilos im Norden, wo Fähren von Samos, Mykonos und Paros ankommen.
Christos Raches wird erst am späten Abend wach
Nein, Christos Raches ist kein Mann, es ist ein Ort. Das von Pinienwäldern umgebene Bergdorf ist einfach anders. Tagsüber schläft der ganze Ort, fast niemand ist auf den Straßen. Erst um 21 Uhr abends öffnen die ersten Geschäfte, um Mitternacht dann die restlichen. Straßenmusiker bringen sich in Position, die Tische in den Tavernen füllen sich. Ende ist frühestens um 3 Uhr in der Nacht.
Anreise nach Ikaria in der Ägäis: Die Insel der Hundertjährigen
Per Flugzeug nach Athen und dann mit dem Bus nach Piräus. Mit dem Schiff geht es weiter nach Evdilos oder Agios Kirikos. Noch schneller geht es, wenn man von Athen weiterfliegt nach Ikaria direkt. Ikaria hat einen kleinen Flughafen im Südosten der Insel. Ikaria in der Ägäis: Die Insel der Hundertjährigen.