Was man über Wein wissen sollte

Was man über Wein wissen sollte
Foto: Pixabay

Man muss nicht gleich sich zum Sommelier ausbilden lassen, aber etwas selbstbewusste Sicherheit auf dem Weinparkett ist schon nicht verkehrt und es beeindruckt auch die Damenwelt, wenn man zum Essen den richtigen Wein auswählen und trinken kann. Hier etwas Basic-Wissen über den Vino.

Weinarten und ihre Unterschiede

Erstmal gibt es Weißwein, Rotwein und Roséwein. Weißwein schmeckt meistens (mit ein paar Ausnahmen vielleicht recht frisch und leicht, hat aber einen hohen Anteil an Säure. Rotwein ist oft schwer, erdig aber auch mal fruhtig oder man schmeckt wirklich Gewürzaromen heraus, wie Nougat, Caramel oder Schokolade. Roséweine sind ein Mittelding, oft etwas schwerer als Weißwein, aber leichter als Rotwein. Weniger Säure als Weißwein aber auch weniger fruchtig als Rotwein. Man kann sagen, dass der Roséwein sich wirklich in der Mitte zwischen Rotwein und Weißwein trifft.

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Es gibt auch orangenen Wein

Beim orangen Wein (oder Orange Wine) handelt es sich um einen Weißwein, der erzeugt wird wie ein Rotwein. Die grünen Trauben werden mit den Schalen, sprich: mit der Maische vergoren und extrahieren so mehr Tannine und Farbstoffe aus der Schale der Beeren. Oranger Wein hat eine dunkelgelbe bis orange Farbe und ist oft ein wenig trüb. Manchmal wird Orange Wine auch als vierte Weinfarbe neben Rot, Weiß und Rosé genannt.

Ein bekannter, traditioneller maischevergorener Weißwein, und somit eigentlich ein Orange Wine, ist der georgische Quevriwein, der traditionell in der Quevri erzeugt wird, einem georgischen Tongefäß speziell für die Weinherstellung. Diese Weinerzeugung ist historisch gesehen die weltweit älteste Form der Weinherstellung, war früher stark verbreitet; im römischen Reich war die Weinerzeugung mit dem „Dolium“ ein entsprechendes Äquivalent. Hierzu gibt es zahlreiche, archäologische Funde. Man sagt zu diesen Weinen auch aufgrund Ihrer Erzeugung im Tongefäß „Amphorenweine“. Im Grenzgebiet von Slowenien und Italien wird auch aus der Traubensorte Ribolla Gialla (Gelber Ribolla) Orange Wine erzeugt. Orange Wine ist ein internationaler Trend unter Winzern. Die orangenen Weine unterscheiden sich stark in Aussehen, Geschmack und Geruch voneinander, der Wein wird oft im gehobenen Preisniveau verkauft. Manchmal nennt man Orange Wines auch Natural Wines, sprich „Naturwein“.

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Kohlensäuregehalt

Bei Gehalt von Kohlenstoffdioxyd geht es einzig und allein ums Prickeln: Stillweine haben so gut wie keine Kohlensäure. Schaumweine wie Sekt oder Champagner ein wenig. Perlweine wie Secco oder Prosecco frizzante sprudeln dann schon ordentlich.

Wie wird Wein erzeugt

Also: Weißweine werden aus grünen Weintrauben hergestellt, Rotweine aus roten Trauben. Beim Weißwein werden die Trauben gepresst, aber der Saft ohne Schalen und Kerne verwendet (… der Trester ergibt aber oft einen tollen Grappa). Beim Rotwein wird der Saft nicht von Schalen und Kernen getrennt., wodurch sich besonders viel Gerbstoffe, die sogenannten Tannine, lösen. So jetzt den Traubensaft gewonnen muss er gären, dann reifen und entsprechend lagern. Wenn das alles durch ist, kann der Wein abgefüllt werden.

Was sich einfach anhört, ist es aber nicht. Weinanbau und Weinerzeugung macht ordentlich Arbeit. Weinberge oder Felder müssen bestellt werden. Die Reben werden von Hand geschnitten und befestigt. Geerntet, sorry: gelesen, wird ebenfalls von Hand. Nach der Ernte geht es ans Keltern, ans Lagern und zur Abfüllung. Viele Arbeitsschritte und ordentlich Zeit, sowie Kompetenz, Geschick und Können sind notwendig, bis ein gut schmeckender Wein in der Flasche ist.

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Welche Temperatur zu welchem Wein

In der Regel kühlt man Weißwein. Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur. Warum eigentlich: Die Geschmacksnoten und Aromen sind bei etwas wärmeren Temperaturen besser schmeckbar – kennen wir ja auch von Cognac, Whisky, etc. Aber auch mancher Rotwein kommt in den Kühlschrank.

Wie trinkt man Wein

Manchmal sieht es aus, als würde da jemand eine große Show abziehen, wenn er Rotwein trinkt. Aber es ist weniger Show, sondern clevere Vorgehensweise, um herauszufinden, ob und was der Wein kann. Man riecht zuerst am Glas und versucht zu erriechen, was im Glas drin ist. Dann nimmt man einen Schluck, da man auf der Zunge die Textur des Weines besser erfühlen oder ertasten kann. Je bewusster man das alles tut, desto mehr nimmt man beim Riechen und Schlucken auf.

Welches Glas zu welchem Wein

In schmalen Gläsern können sich Aromen schlechter entfalten, weshalb man bauchige Weingläser nimmt. So sollen die Aromen im Glas bleiben. Rotweingläser sind etwas bauchiger, aber auch Weißweingläser nimmt man mittlerweile etwas bauchiger.

Warum sind die Jahrgänge so wichtig

Der Jahrgang, in dem ein Wein hergestellt wurde, ist mitunter ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Das Klima in dem jeweiligen Jahr, die Sonnentage, Regentage, etc. sorgen dafür, dass ein Wein im selben Anbaugebiet säureintensiver oder fruchtiger wird. Allerdings handelt es sich hierbei nur um die Trauben. Die Handwerkskunst beim Keltern ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Ein Kellermeister macht eventuell aus einem schlechten Jahrgang einen besseren Tropfen als ein anderer Kellermeister mit einem guten Jahrgang.

Wein braucht nicht immer einen Korken

Ein Naturkorken ist neben einem Weinflaschenverschluss ein schönes Souvenir für den Moment, wo man eine gute Flasche Wein getrunken hat. Ein Erinnerungsstück. Korken haben aber auch einen Nachteil und birgen ein Risiko: Der Korken kann von einem Pilz befallen sein, wodurch Trichloranisol (TCA) in den Wein gelangt. Und schon ist der Wein hinüber, weil er einfach nicht mehr schmeckt. In der Weinwelt experimentiert man schon lange an innovativen Verschlüssen, aber die traditionsbewusste Kundschaft, vor allem in Frankreich und Italien, weigert sich was andres als Korken in der Weinflasche zu akzeptieren. Dabei gibt es einen formschönen Glasverschluss, der aber einfach für den Flaschenvertrieb zu teuer ist oder eben den Schraubverschluss; der ist billig, sieht aber auch so aus.

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Wozu einen Dekanter?

Den braucht’s überwiegend nur bei Rotwein. Der Bodensatz älterer Weine bleibt in der Flasche zurück, wenn man mit ruhiger Hand den Wein aus der Flasche in den Dekanter fließen läßt. Außerdem kann der Wein im Dekanter noch besser atmen, bevor er getrunken wird, da er zusätzlich Sauerstoff bekommt, wodurch weitere Aromen freisetzt.

Wichtigste Rebsorten

Rebsorten gibt es en masse. So viele, dass es schwer ist alle zu kennen respektive einen Überblick zu behalten. Wein-Experten schätzen die Zahl auf Rebsorten, die u.a. auch durch Züchtungen entstanden sind, auf knapp 10.000 Sorten. Allerdings sind nur 2.500 Rebsorten für die Erzeugung von Wein zugelassen. So die wichtigsten Rebsorten bei der Weintraube sind bei Weißweinen auf jeden Fall der Riesling, der Sauvignon Blanc, der Grauburgunder (die Franzosen nennen ihn Pinot Gris, die Italiener Pinot Grigio) und der Gewürztraminer. Beim Rotwein sind es Spätburgunder, Syrah, Cabernet Sauvignon, Merlot und der Sangiovese.

Die wichtigsten Weinländer

Weintrauben oder die Reben der Weintraube wachsen in Ländern, die in gemäßigten Klimazonen liegen. Der meiste Wein kommt aus Italien (wer hätte es gedacht!?) und zweitgrößtes Weinanbauland ist (na, Sie ahnen es…?) Frankreich. Spanien rangiert auf Platz 3 vor den USA auf Platz 4. Zusammen machten diese 4 Länder zum Beispiel im Jahr 2019 über 150 Millionen Hektoliter Wein. Argentinien, Australien und Chile produzierten mit Platz 5, 6 und 7 knapp 35 Millionen Hektoliter. Süd-Afrika, Deutschland und China mit den Plätzen 8, 9 und 10 immerhin beachtliche 27 Millionen Hektoliter. Österreich und die Schweiz produzierten immerhin noch 3,5 Millionen Hektoliter.

Wer hat’s erfunden?

Man vermutet der heutige Iran, also das früherer Perserreich, sowie Ägypten und Israel. Aufgrund ihrer lange zurückreichenden Zeit bis in die Antike. Aber auch die Griechen und die Römer waren große Weinerzeuger, Weinliebhaber und natürlich Weintrinker. Die weltweit älteste Kelteranlage schätzt man auf ca. 7.400 Jahre alt, also so aus dem Jahr irgendwo um 5.400 v. Chr. Sie befindet sich in der archäologischen Fundstätte Hadschi Firuz Tepe in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan im Westen des heutigen Irans. Übrigens: Den Wein nach Deutschland brachten wohl die Römer, als sie dabei waren die (damalige) ganze Welt einzunehmen und mit ihren Legionen durch Europa gezogen sind. Zum Beispiel am Rhein entlang des Limes ließen sich zur Versorgung der römischen Lager dann auch Bauern nieder, die unter anderem auch Wein anbauten.

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Je älter, desto besser?

Kann man pauschal sagen, dass älterer Wein auch immer besser ist? Nein. Nur 10% aller abgefüllten Weine werden nach ihrer Abfüllung in Flaschen besser; beim Weißwein ist es sogar nur die Hälfte, also 5%. Das liegt oftmals an den fehlenden oder zu wenig enthaltenden Tanninen beim Rotwein oder zu wenig Säure beim Weißwein. Weine für Reifung und Lagerung brauchen ordentlich Tannine (beim Rotwein) oder Säure (beim Weißwein). Dann kommt es aber auch noch einmal auf die Lagerung selbst an. Eine Philosophie für sich. Große Schwankungen bei der Temperatur, Hitze und Sonneneinstrahlung sollten so gut es geht vermieden werden. Deswegen immer die dunklen Keller mit gleichbleibender Temperatur und Luftfeuchtigkeit um ca. 70%. Lagernde und reifende Weinflaschen sollten nicht viel bewegt werden.

Was bedeutet trocken, halbtrocken oder lieblich?

Wann ein Wein trocken, halbtrocken oder lieblich ist, entscheidet der Restzuckergehalt. Bei einem

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