Früher sah man sie immer häufiger: Die Spiegelreflexkameras. Früher war das ein richtiges Hobby und wenn man die Zeitschriftenregale angeschaut hat, gab es x-verschiedene Magazine für professionelle Fotografen oder den Hobby-Fotografen. Aber mit der wachsenden Technik wurde das Hobby-Fotografieren immer weniger, ähnlich wie beim Hobby mit den Modelleisenbahnen. Irgendwann kamen die automatischen Pocket-Kameras und mittlerweile haben die Smartphones das Fotografieren übernommen. Sicherlich können die auch schon viel, um den ein oder anderen Schnappschuss zu machen und Situationen festzuhalten oder zu dokumentieren, aber mit einer Spiegelreflexkamera muss man fotografieren können, um an Ende ein wirklich gutes Foto „im Kasten“ zu haben.
Wer seine Ansprüche hochschraubt, wenn es darum geht, gute Fotos zu machen, dem reicht schon bald sein Smartphone nicht mehr. Wer in die vielfältige Welt der Fotografie eintauchen und Bilder mit hoher Bildqualität erschaffen will, der sollte auf eine Spiegelreflexkamera umsteigen. Der Markt für die professionellen Fotokameras bietet hier zahlreiche Möglichkeiten in einer großen Preisspanne; für Einsteiger geht es schon bei ein paar hundert Euro los, Profigeräte klettern aber auch in Regionen von ein paar Tausend Euro.
Spiegelreflexkameras gibt es digital oder analog
Die größte Entscheidung bei der Auswahl einer Spiegelreflexkamera ist wohl, ob es eine analoge und digitale Spiegelreflexkamera sein soll. Analoge Spiegelreflexkameras, im Fachjargon mit „SR“ bezeichnet, benötigen einen eingelegten Film, den man nach dem Vollknipsen entwickeln lässt. Ein „Nachteil“ bei der analogen Kamera ist hier sicherlich, dass man eben nur so viele Bilder schiessen kann, wie auf dem eingelegten Film Platz haben. Viele Foto-Versuche kann man sich beim Knippsen also nicht erlauben, sonst hat man den Film ruck zuck voll und eventuell noch kein Foto, das den eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Eine digitale Fotokamera, im Fachjargon redet man hier von „DSLR“, erzeugt Bilder, die auf einer Speicherkarte gespeichert werden. Der Vorteil bei einer digitalen Kamera ist sicherlich, dass man beliebig viele Fotos und Bilder schießen kann, von denen man später sich die besten oder eben das beste aussuchen kann; anschließend kann noch digital bearbeitet oder optimiert werden. Entwickeln lassen kann man natürlich auch die Bilder, die mit einer digitalen Kamera geschossen wurden – direkt von der Speicherkarte.
Der Umgang mit einer Spiegelreflex ist in vielen Bereichen der Fotografie komplexer gegenüber der Fotografie mit den „einfachen“ Fotoapparaten oder dem Smartphone. Wer aber wirklich in die professionelle Fotografie einsteigen will, für den sollte eine Spiegelreflexkamera ein Muss sein, denn mit einer Spiegelreflexkamera erlernt man praxisnah die manuelle Fotografie, weil man Dinge wie den Fokus, die Blende und natürlich die Belichtung selber auswählen und einstellen muss. Das, was sonst die automatischen Kameras und Smartphone-Kameras einem alles abnehmen, muss man hier selber machen, bietet einem Fotografie-Begeisterten aber große Flexibilität beim Fotografieren und ermöglicht kreative Fotoaufnahmen wie vom Profi-Fotograf. Am Ende kann man wirklich sagen: Dieses Bild habe ich gemacht!
Aber keine Sorge, dass das einen, vor allem in der Anfangszeit, alles überfordern sollte: Denn „zur Not“ nehmen einem auch die Spiegelreflexkameras für Einsteiger mittels automatischer Programme das manuelle Einstellen ab.
Verschiedene Objekte machen aus jeder Kamera einen Allrounder
Weiter kann man natürlich auch verschiedene Objektive zum Fotografieren auf die Kamera schrauben; zum Beispiel ein Teleobjektiv, um recht weit entfernte Objekte zu fotografieren. Allein bei den Teleobjektiven gibt es zig Varianten für zig verschiedene Fotoresultate. Auch beliebt sind Weitwinkelobjektive, um zum Beispiel Panoramaaufnahmen oder Fischmaulperspektiven zu realisieren. Unterschiedliche Objektive liefern auch unterschiedliche Möglichkeiten für Blende und Belichtungszeit.
Spezielle Filter für spezielle Foto-Effekte
Auch spezielle Filter, die vorne auf die Objekte geschraubt werden, können verwendet werden, um spezielle Effekte zu erzielen. Mit den sogenannten Effektfiltern lassen sich Bildeindrücke schon beim Fotografieren erzeugen, ohne dass sie aufwändig in einer späteren Bildbearbeitung erzeugt werden müssen. Möchte man zum Beispiel Lichter zu funkelnden Sternen machen, gibt es hier speziell geschliffene Aufsatzfilter mit entsprechenden Rillen im Filterglas, die diesen Effekt erzeugen. Besonders, wenn man Laternen oder Kerzen mit auf dem Fotomotiv hat, erzeugt man so ein besonders glanzvolles und mitunter auch romantisches Motiv; allein bei diesen Filtern gibt es mehrere Varianten, um die Sterne zweiarmig, vierarmig oder sogar zwölfarmig darzustellen. Ansonsten gibt es noch Weichzeichner-Filter, die Motive verträumt und smooth erscheinen lassen. Farbverlauffilter mit speziell eingefärbten Filtergläsern sorgen für eine farbliche Optimierung schon beim Fotografieren.
Mit einer Spiegelreflexkamera wird Fotografieren zur Kunst
„Eingefrorene Wassertropfen“, eingefangene Bewegung und Dynamik, weichgezeichnete Motive, einzelne Härchen auf der Haut oder extreme Tiefenschärfe mit klarer Schärfe vorne und verschwommener Unschärfe hinten – oder andersrum. Wer sich einmal von Schnappschüssen wegdenkt und sich anspruchsvolle Bilder denkt, bei denen man mit Format, Perspektive, Licht und Schatten spielt, der kann vielleicht verstehen, was der Unterschied ist zwischen Fotografieren und Bilder knippsen.
Fazit: Fotografieren ist eine Sache, Schnappschüsse machen eine andere. Wer richtig fotografieren will, sollte auf eine professionelle Spiegelreflexkamera zurückgreifen. Hier gelten die Sprichwörter „Übung macht den Meister“ und auch „es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Aber wenn man sein Auge für schöne Perspektiven und Bildausschnitte geschult hat, dann macht man eindrucksvolle Bilder mit wow!- und aha-Effekt.