Schamhaare sind in heutiger Zeit oft störend und die Damenwelt rückt ihnen mit Heisswachs, Enthaarungscreme und Rasierer zu Leibe. Auch Männer stehen drauf, wenn sie untenrum rasiert und glatt ist. Vor ein paar Jahren war das noch anders. Noch in den 1970er und 1980er Jahren gehörte „der Busch“ zur Weiblichkeit und zur Erotik. Aber ab den 90ern ging es den Haaren an den Kragen. Die Damenwelt fing an, ihre Schambehaarung zu reduzieren. Zuerst, um sie in Form zu bringen, zum Beispiel in Herzform, akurat getrimmtes Dreieck oder einer kleiner Stripe wie ein Irokese. Ende der 90er bzw. ab Millenium kam der Hype mit dem glatt rasieren. Alles aus hygienischen, aber vollem ästhetischen Gründen.
Dabei haben oder hatten die Schamhaare bei unseren Vorfahren eine ganz wichtige Funktion. In der Intimbehaarung sammelte sich ein Duftstoff, der als sexueller Lockreiz diente und die Paarungsbereitschaft signalisieren oder ankurbeln sollte, indem mit ihm paarungswillige Partner geködert wurden.
Einen anderen Nutzen erfüllen Schamhaare aber auch: Bei allzu viel und allzu schnellem und allzu häufigem Geschlechtsverkehr schützt die Intimbehaarung vor Verletzungen, wie zum Beispiel wunde Haut durch zu viel Reibung beim Rein und Raus. Ohnehin ist die Behaarung ein Überbleibsel aus unserer preevolutionären Zeit. Das Fell oder die Behaarung schützte uns, später nur noch sensible Körperteile. Und auch heute noch wachsen die Haare dort am meisten, wo man am verletztbarsten ist oder wo der Mensch oft Schmerzen hat. Menschen mit einem Rücken- und Bandscheibenleiden verfügen gerade an diesen Stellen über mehr Haare, als die ohne dortige Schmerzen.