Bodensee: Das Wunder von Konstanz. Vor knapp 500 Jahren, genauer gesagt am 23. Februar 1549, passierte am Bodensee ein unglaubliches Naturspektakel, das man beobachten konnte und das als „Wunder von Seerhein“ in die Geschichte einging. Das Wasser im „Seerhein“ hob und senkte sich mehrmals um einen halben Meter. Damals dachte man, dass das Naturphänomen ein Wunder sei.
Der „Seerhein“ ist das knapp vier Kilometer lange (oder besser gesagt kurze) Stück des Rheins zwischen dem Obersee und dem Untersee des Bodensee, den man englisch als Lake Constance kennt. Das Wasser im Seerhein hob und senkte sich mehrere Male um bis zu 60 Zentimeter. Bis dato ist die genaue Ursache für das Naturphänomen nicht genau bekannt.
Heute weiß man jedoch, dass es mit den Schwingungen des Wassers zu tun gehabt habt. Diese Schwingungen verkürzten sich in ihrem Rhythmus erheblich, was dazu führte dass das Wasser in einem kürzeren Rhythmus zurückging und wiederkam. Viele Seen haben dieses „Phänomen“, wenn auch nicht immer gleich in diesem Außmaß von Wasserstandsunterschieden von 60 Zentimetern. Vor knapp 500 Jahren wusste man von den Wasserschwingungen und deren Rhythmen nicht sonderlich viel, weshalb man davon ausging, dass es ein Wunder war.
Wissenschaftlich erklärt werden kann das Wasserwunder von Konstanz damit, dass bestimmte Windverhältnisse die Eigenschwingung an Obersee und Untersee anregten, wodurch eine „stehende Welle“, eine so genannte „Seichte“, entstand, durch die gesamte See als Resonanzkörper wirkte. Und an dem Seerhein, quasi ein Querschnitt mitten durch den See, war dieser Effekt eben besonders gut zu beobachten.
Der Bodensee besteht als Binnengewässer eigentlich aus zwei Seen (Obersee und der größere Untersee) und einem Flussabschnitt des Rheins, der die beiden Seen miteinander verbindet. Der See wird vom Rhein durchflossen; der Zufluss ist der Alpenrhein und der Abfluss ist der Hochrhein. An den Bodensee grenzen Deutschland, Österreich und Schweiz.
Das „Wunder vom Seerhein“ ist auch bekannt als das „Wunder vom Bodensee“ oder das „Wunder von Konstanz“. Dieser Artikel ist hier publiziert unter dem Titel „Bodensee: Das Wunder von Konstanz“.