Besoffen vom Kreuzfahrtschiff gekippt und an einer einsamen Insel angespült? Zunächst mal: Es ist kein Spaß. Aber die Situation ist, wie sie ist. Deswegen, auch wenn es schwer fällt, nicht in Panik verfallen, sondern versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Immerhin hat man überlebt. Hier msl ein paar Tipps für’s Überleben:
Die Insel erkunden
Manchmal ist die Insel vielleicht doch nicht unbewohnt, nur weil es gerade an dem Stradabschnitt, an dem man angespült wurde, es so scheint. Nicht dass man irgendwann festellt, dass man jahrelang auf einer vermeintlich einsamen Insel ausharrte und auf der anderen Seite der Insel befindet sich vielleicht doch Zivilisation oder zumindest Menschen. Aber seien Sie vorsichtig: Nicht alle Menschen auf einsam wirkenden Inseln meinen es gut mit Ihnen. Nicht, dass Sie am Ende im Kochtopf landen.
Vor dem Erkunden also auch an Verteidigung denken. Erkunden sollte man die Insel dennoch. Am besten zuerst von einem hohen Punkt aus und überblicken. Dann Stück für Stück von Land aus. Zeit hat man ja genug. Beim Erkunden: Sammeln, was man gebrauchen könnte. Es wird genug angeschwemmt.
Trinkwasser beschaffen
Man überlebt drei Minuten ohne Luft, drei Tage ohne Wasser und drei Wochen ohne Nahrung. Ohne Luft ist klar, das mit der Nahrung kommt später, also bleibt das Wasser. Je weniger Wasser dem Körper zugeführt wird, desto schlechter geht es einem. Erblickt man auf der Suche nach einer Quelle Kokospalmen, so kann man schonmal jubeln. Die Kokosnuss ist für Überlebenswillige eins der besten Grund(nahrungs)mittel. Sie enthält viel Wasser, sogar Nahrung (das Kokosfleisch) und ringsherum Zunder (die Kokosfasern) als Brennmaterial. Diejenigen, die schon mal eine Kokosnuss in der Natur gesehen haben, wissen, dass um den harten Kokosnusskern ganz viel grünes Textilzeugs, nämlich die Kokosfasern, ist.
Falls aber weder Kokospalmen noch eine Quelle da ist, heißt das Keyword zum Überleben „Kondenswasser“. Am besten sammelt man Plastiktüten oder Plastikflaschen, die ja überall genug angeschwemmt werden. Die Tüten kann man über Äste stülpen und an den Enden zubinden. Feuchtigkeit sammelt sich darin. Praktisch denken: Je mehr Tüten man über Äste stülpt, desto mehr Kondenswasser „erntet“ man.
Mit den Flaschen geht das so: Die Flaschen schneidet man in der Mitte durch. Den unteren Teil füllt man mit Meerwasser, den oberen Teil stülpt man so darüber, dass das verdunstete Meerwasser sich im Inneren des oberen Teils sammeln kann. Das Ganze in die pralle Sonne gestellt und fertig ist die eigene Meerwasseraufbereitungsanlage und generiert Trinkwasser. Bis da mal ordentlich Wasser zusammen kommt, dauert es ewig.
Ein weiterer Tipp ist, wenige Meter vom Meereswasser entfernt ein Loch zu graben, eine Sickergrube. So lange graben, bis Sickerwasser kommt. Nach den ersten paar Litern Salzwasser folgt trinkbares Wasser, welches fast kein Salz enthält.
Am besten natürlich, wenn man Feuer hat (siehe weiter unten). Dann kann man Meerwasser verdunsten und so Trinkwasser herstellen.
Auf sich aufmerksam machen
Ein großes „SOS“ aus Baumstämmen gelegt ist genau so gut, wie ein großes Feuer oder große, brennende Palmwedel mit denen man wedeln kann, wenn man irgendwo ein Schiff sieht.
Nahrung besorgen
Faustregel: Sammeln ist einfacher als jagen. Und bei der Beschaffung sollte man nicht mehr Kalorien verbrennen, als man durch die Nahrung zu sich nimmt. Beim Fischen, Angeln, Jagen braucht man Glück und Geschick – das kann also dauern. Wenn schon jagen und fischen: Sich an die langsamere Beute halten. Hummer und Krebse zum Beispiel sind schneller gefangen, als ein Schwertfisch. Beim Sammeln braucht man kein Geschick, etwas Glück vielleicht. Also Kokosnüsse, (bekannte) Früchte, Muscheln, Austern oder Seetang sammeln. Was man nicht kennt, sollte man kochen. Muscheln und Austern kann man beispielsweise einfach so in die Glut legen und im Gehäuse kochen.
Lager bauen
Der beste Platz für ein Lager ist geschützt vor Wind und Flut. Auch bedenken: In der Nacht fallen die Temperaturen, es wird zumindest kühl, aber es kann auch richtig kalt werden. Vier große Äste, am besten mit Y-Gabelung, bilden die Eckpfeiler und werden entsprechend in die Erde gerammt. In die Y-Gabelung kommen lange Äste, die als Dachbalken dienen. Jetzt wird alles mit großen Blättern oder Palmwedeln bedeckt. Auch die Bodenkälte bedenken: Am besten den Boden ebenfalls mit Gras, Palmwedeln, etc. als Isoliermaterial bedecken.
Feuer machen
Die absolute Königsdisziplin. Feuer machen auf der einsamen Insel bringt einen zum Verzweifeln und zum Fluchen. Feuer ist aber der größte Luxus auf einer einsamen Insel. Mittels Feuer ist sogar das Trinkwasserproblem gelöst, denn mittels Verdampfung macht man Trinkwasser aus Meerwasser. Was braucht man zum Feuermachen? Zwei harte, dicke und vor allem trockene Stücke Holz und trockenen Zunder (am besten von der Kokosnuss die Kokosfasern). Mit dem einen Holz reibt man auf dem anderen, liegenden Holz mit maximalem Tempo und maximalem Druck nach unten hin und her. Irgendwann sollte dort, wo wie verrückt gerieben wurde, ein Loch sein, damit Luft an die Reibestelle kommt. Dann reibt man weiter bis etwas Glut entsteht; diese kommt auf die Kokosfasern und jetzt: vorsichtig reinpusten – nicht auspusten. Übung macht den Meister!
Durchhalten und nicht verrückt werden
Die Einsamkeit macht irre. Der Hunger macht verrückt. Man muss sich motivieren. Laut singen oder sprechen; mit sich selber oder mit dem Meer oder den Liebsten zu hause. Man sollte doppelt drauf achten, dass man sich nicht verletzt oder erkrankt.