Wir tun es ständig: Anstoßen, zuprosten, die Gläser klingen lassen. Aber warum tun wir das eigentlich. Woher kommt der Brauch? Durch alle Jahrhunderte, ach… wahrscheinlich Jahrtausende, und durch alle Kulturen, einmal quer über den Globus stoßen wir mit den Trinkgefäßen an, bevor wir etwas gemeinsam trinken. Die Wurzeln dieses hartnäckigen Brauchs sind hierbei komplett unterschiedlich. In Europa, speziell im mittleren Teil des Kontinents, soll es im 15. Jahrhundert Brauch gewesen sein, dass der erste Schluck des Königs oder Kaisersmit Pauken und Trompeten gefeiert und begleitet wurde.
Andere Quellen wiederum sprechen davon, dass besonders in der Antike aber auch im Mittelalter die meisten Mordanschläge mit Gift verübt wurden. Und meistens von demjenigen, der mit einem trinken wollte, um sicher zu gehen, dass das Gift auch den richtigen Empfänger trifft. Da man immer und überall Verrat (Auch Du, Brutus?) vermutete, ging man dazu über, dass man die Trinkgefäße kräftig gegeneinanderschlug, sodass die flüssigen Inhalte von einem zum anderen Gefäß überschwappten. So wäre also auch vergifteter Inhalt in den Becher mit unvergiftetem Inhalt geschwappt. Wer es dann nicht hätte trinken wollen, wäre überführt gewesen.
Laut Entdecker und Seefahrer Marco Polo sollen in China, speziell in Peking, so lange Harfen geklungen haben, wie lange der Herrscher getrunken hat. Vielleicht kommt daher das Aneinanderstoßen von Glas, um den Harfenklang zu simulieren.