Wer nicht das Geld oder den Platz für eine ganze Sammlung schöner und exklusiver Fahrzeuge hat, kann zumindest im Modellbereich seiner Sammelleidenschaft frönen. Modelle in 1:18 überzeugen hier mit detailgetreuer Nachbildung und hohen Ansprüchen in der Qualität, die von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich sind. Richtig Geld kann man aber auch hier für die Autos en Miniature ausgeben.
Woher kommt die Begeisterung und die Leidenschaft für Modellautos? Kleine Autos, die zum Fahren nicht taugen, aber trotzdem das Herz des Besitzers erfreuen und sogar zur Leidenschaft werden! Es gibt drei Faktoren, die eine wesentliche Rolle spielen bei der Sammelleidenschaft:
- Luxuriöse und schnelle Autos faszinieren, aber nicht jeder kann sie sich leisten. Im kleinen Format sind sie aber deutlich leichter zu bekommen und auch zu bezahlen. Plötzlich hält man einen Porsche in der Hand, kann ihn von allen Seiten betrachten und davon träumen, wie es denn wäre, wenn man damit die Straßen unsicher machen könnte.
- Auch die Nostalgie und die Erinnerung an die eigene Kindheit spielen eine wesentliche Rolle. Man sieht das Auto wieder, mit dem man früher als Kind so gerne gespielt hat oder das, welches des Großvater so stolz gefahren hat. Man kann sogar das erste eigene Auto auch wieder fahren und denkt vielleicht ans erste Date oder aber auch an den wunderbaren Italienurlaub, in den man damit gefahren ist. Die gute und sorgenfreie Zeit wird so für ein paar Momente nochmals erlebt.
- Auch die Technikbegeisterung lässt viele zum Sammler werden. Endlich kann man sich so richtig mit der Thematik beschäftigen und zwar immer, wenn man will und wo man will. Nach Herzenslust kann man seiner Detailversessenheit frönen. Alles genau betrachten und sich bis ins Kleinste damit beschäftigen.
Was sind die beliebtesten Autos der Deutschen?
Gerade deutsche Fabrikate werden in Deutschland tatsächlich am meisten gesammelt. Historische Coupés, VW, Porsche und Straßenkreuzer sind besonders beliebt. Modelle, deren Vorbilder bereits zur Zeit der Produktion schon Kult waren finden den höchsten Absatz. Modelle wie der Käfer, Golf (besonders seine Modelle I und II) von VW und die S-Klasse von Mercedes-Benz sind hier besonders gefragt und stehen hoch im Kurs.
Größen-Maßstäbe und welcher ist der häufigste?
Bei Fahrzeug-Modellen sind die gängigsten Maßstäbe 1:18, 1:32, 1:43 und 1:87. Der große Maßstab 1:18 zeichnet sich durch feinste Details aus. Man kann hier die Türen und den Kofferraum öffnen und die Reifen sind aus Gummi. Gängige, mittelgroße Maßstäbe sind 1:32 und 1:43. Diese Modelle sind handlicher, aber dafür verfügen sie meist über weniger Detailreichtum. Der Maßstab 1:87 ist sehr klein, das ist die Größe für Kinderspielzeugautos und der Verkauf erfolgt oft in Sets aus zwei oder auch aus drei Autos. Räder und Lenkrad sind hierbei nicht mehr zu bewegen.
Was ist Sammlern besonders wichtig?
Über die Wertigkeit des Produkts entscheiden Material und Verarbeitung. Wenn ein Modell nur aus Kunststoff besteht, so wird es wahrscheinlich nicht den Geschmack eines wahren Sammlers treffen. Bei einer hochwertigen Herstellung werden gegossene und bedruckte Zinkteile mit Kunststoff-und Fotoätzteilen kombiniert. Wie bei vielen anderen Sammlerstücken sind die kleinen hochwertigen Autos eine Rarität und ihr Wert kann über die Jahre auch ansteigen, also kann man sie als kleine Kapitalanlage betrachten. Ganz abgesehen vom nicht zu beziffernden Wert für den Sammler, gibt es immer wieder auch Aktionen, die unter Beweis stellen, wie wertvoll die kleinen Autos tatsächlich auch sein können. Bevor man eine geerbte Sammlung also beim nächsten Flohmarkt zum Verkauf anbietet, sollte man sich doch nochmal lieber informieren, ob man nicht doch im Besitz von wahren Schätzen ist.
Es gibt sogar Tuner und Customizer
Sogar Tuner von Modellautos gibt es. Sie “veredeln” die Modellautos, lackieren um, folieren, ziehen andere Reifen und Felgen auf, tönen Scheiben und am Ende kommen sogar die customizing-typischen Fuzzy Dices an den Rückspiegel gehängt.
Ganze Diaramen erfreuen die Sammlerherzen ganz besonders
Gerade bei der Größe 1:18 kann man für Modellautos richtig Geld ausgeben und für ein Modell zwischen und 30 Euro und 120 Euro ausgeben; es gibt aber auch besondere Modelle für die auch schon ein paar hundert Euro bis hin zu 1.000 Euro über die Ladentheke gehen. Dazu kommt der “graue” Markt von Privat, wo eben Modellautos verkauft werden, die nicht (mehr) im Handel erhältlich sind. Hier können es auch schon einmal ein paar Tausend Euro sein, die den Besitzer wechseln, damit das automobile Miniatur-Kleinod von Vitrine zu Vitrine wechselt.
Besonders erfreuen sich Sammlern an sogenannten Diaramen. Hier werden ganze Szenerien und Kulissen dargstellt oder besser gesagt nachgestellt. Scheunenfunde, Werkstattbesuche oder der Boxenstopp sind beliebte Diaramen-Landschaften, die detailgetreu nachgebaut werden und wo man, wie auf einer Modelleisenbahn auch, immer wieder etwas Neues entdeckt. So hängt in einer Werkstatt auch mal ein Pirelli-Kalender an der Wand oder das ölverschmierte Playboy-Centerfold.