Lacrosse: Beliebter Sport in Kanada und an der Ost-Küste der USA

Lacrosse: Beliebter Sport in Kanada und an der Ost-Küste der USA
Lacrosse-Spieler in Action. Foto: Pixabay

Spätenstens seit den „American Pie“-Filmen kennt man auch hierzulande die Sportart Lacrosse. Auch wenn der Film selber sich nicht um Lacrosse dreht, kommt der Sport doch recht häufig vor, spielt einer der Protagonisten doch im High-School-Lacrosse-Team den wichtigsten Spieler. Prinzipiell ist Lacrosse an einigen High-Schools und Universitäten, respective Colleges beliebter Mannschaftssport an der US-amerikanischen Ost-Küste. Es muss eben nicht immer Football oder Baseball sein. Lacrosse ist ein Elitesport an den High Schools und Colleges.

Lacrosse wird mit einem Lacrosseschläger und einem Hartgummiball gespielt und gehört daher zu den Ballsportarten. Lacrosse hat ein wenig was von unserem Feld-Hockey und man könnte meinen es gehört auch zu dieser Familie. Sogar ein wenig Cricket könnte drin vorkommen. Soweit die Theorie.

Lange Tradition

Bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis und 1908 in London war Lacrosse Wettkampfdisziplin, bei Olympia 1928 in Amsterdam und 1932 in Los Angeles, sowie 1948 in London allerdings nur noch Demonstrationssport; danach verlor es noch weiter an Bedeutung. In Kanada gilt Lacrosse neben Eishockey alllerdings als Nationalsport und auch an der Ost-Küste der USA und speziell im Grenzgebiet zu Kanada wird es gespielt.

Das Spiel soll von den Indianern, also von den Native Americans kommen, die an der Ostküste und dem Gebiet der Großen Seen, also auf den Gebieten des heutigen Kanada und der Vereinigten Staaten, lebten. Sie nannten es „Baggataway“ oder auch „Tewaraathon“, was so viel bedeutet wie „kleiner Bruder des Krieges“; angeblich weihten sie das Spiel und den Sieg darin ihrem Kriegsgott. Erstmals fand das Spiel 1634 Erwähnung von dem französischen Jesuitenmissionar Jean de Brébeuf in Ontario, den die Schläger an einen Bischofsstab erinnerten und der dem Spiel deshalb den Namen „La Crosse“ gab, das französische Wort für den Bischofsstab.

Mitte des 19. Jahrhundert begannen auch Weiße, Lacrosse zu spielen. Der erste Club wurde von Franzosen in Montréal eröffnet und binnen der nächsten 20 bis 30 jahre eröffeneten eine Vielzahl an Clubs in Kanada und den USA. So kam das Spiel auch nach England und letztenlich nach Australien und Neuseeland.

Spielregeln und Spielablauf

Gespielt wird auf einem Feld mit 45 Meter Breite und 102 Meter Länge. Das Tor ist quadratisch und mißt 1,83m × 1,83m und befindet sich, ähnlich wie beim Eishockey, nicht am jeeweiligen Spielfeldende, sondern 14m davor, man kann als Spieler also auch hinters Tor oder das Tor umlaufen.

Der Ball besteht aus Hartgummi, bei einem Umfang von 20cm wiegt er ca. 140g. Der Ball wird mit dem Schläger gefangen, getragen und geworfen. Der Schläger, genannt Crosse oder Stick, ist zwischen 101 und 183 Zentimeter lang. Der Schlägerkopf besteht meist aus Kunststoff oder Holz; im Schlägerkopf ist ein Netz, die sogenannte „Pocket“ (Tasche), eingeküpft. Das eingeknüpfte Netz soll gleichzeitig präzises Passen und eine große Ballkontrolle ermöglichen. Gespielt wird bei den Herren 4 × 20 oder 4 × 15 (amerikanische Ligen) Minuten.

Der Spielablauf: Gestartet wird jedes Spiel mit einem Face-off (Herren) oder mit einem sogenannten Draw (Draw). Beim Face-off knien oder hocken die zwei Spieler aus den beiden Mannschaften am Mittelpunkt gegenüber und versuchen nach Spiel-Anpfiff, den Ball zu erobern und / oder einem Mitspieler zuzuspielen. Bei den Damen wird der Ball zum Draw zwischen die beiden Schläger der durchführenden Spieler geklemmt und beim Anpfiff in die Luft geworfen. Während des Spiels darf der Ball beliebig lang getragen werden; es gibt also keine Vorschrift, wann ein Ball gepasst werden soll. Die angreifende Mannschaft wechselt, wenn die Gegenmannschaft den Ball erobert hat. Zu jeder Zeit ist es einem verteidigenden Spieler erlaubt, den Schläger des Gegenspielers mit dem eigenen Schläger zu schlagen, um den Ball freizubekommen. Bei den Herren ist der Kontakt zwischen den Spielern Teil des Spieles, weshalb diese den Gegenspieler auch mit Körpereinsatz vom Ball trennen bzw. fernhalten dürfen. Damen-Lacrosse kennt hingegen keinen starken Körpereinsatz. Ziel des Spieles ist es, wer hätte es gedacht, mehr Tore als die gegnerische Mannschaft zu erzielen.

Auch in Deutschland wird Lacrosse gespielt

Nach Deutschland gelangte Lacrosse erst 1993, als Austauschschüler aus den USA in Berlin und München Vereine gründeten. Mittlerweile gibt es drei Herrenligen, vier Damenligen und zwei Juniorenligen, die unter dem Dachverband, dem Deutschen Lacrosse Verband (DLaxV), organisiert sind.

Lacrosse hat große Bedeutung in Kanada

Lacrosse ist neben Eishockey Nationalsport in Kanada, auch wenn in der Zuschauergunst Canadian Football höher steht. Seit Gründung des Landes war der Lacrosse-Sport offizieller Nationalsport, bis die Regierung einen Gesetzesentwurf vorlegte, in dem Eishockey zum Nationalsport erklärt wurde. Seit 1994 gilt Lacrosse als offizieller Sommer-Nationalsport und Eis-Hockey als offizieller Winter-Nationalsport. Die Kanadische Männer-Nationalmannschaft gewann bisher dreimal die Weltmeisterschaft.

Auch in der Halle

Die Indoor-Variante „Boxlacrosse“ist auch beliebter Sport. Diese Spiele werden in Eishockeystadien, deren Eisflächen abgetaut oder mit Kunstrasen bedeckt wurden, ausgetragen.

 

 

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